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Nr. 11/2008 vom 22.12.2008

Wir freuen uns, Ihnen - wie gewünscht - die neueste
Ausgabe unseres Newsletters übermitteln zu dürfen.
Angesichts der extremen Arbeitsbelastung der letzten Wochen erscheint
der Newsletter später als geplant, was wir zu entschuldigen bitten. Bei
der Gelegenheit wünschen wir allen unseren Lesern frohe Weihnachten
und einen guten Rutsch in ein neues Jahr mit einem geringeren
Katastrophen-Pegel als im auslaufenden Jahr 2008.

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Ade 2008 - es war doch ein gutes Jahr!

Alternativen zum alternativen Investment?

Größtes Schneeballsystem der Fionanzgeschichte

Fonds-Check: Konservativ und anlegerfreundlich
Das immer wieder verwendbare Zitat (von André Gide)

Wer täglich Interessenten und Kunden berät, der kommt ohne ein gutes
Unterstützungs-Netzwerk nicht mehr aus. Wie hilfreich ein Pool, eine Plattform
oder eine Vertriebsgesellschaft eingeschätzt werden, hängt meist vom Grad der
individuellen Unterstützung im Tagesgeschäft ab. Warum versuchen Sie es nicht
mal mit einem "Back-Office" für Ihre Aktivitäten im Bereich offener und
geschlossener Investmentanlagen. Eine Art "Investment-Provider", der Sie
individuell betreut. Informieren Sie sich, was wir für Sie tun können:

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Ade 2008 - es war doch ein gutes Jahr!

Ob etwas gut oder schlecht ist, das ist in erster Linie eine Frage der Perspektive. Der Konsens der Analystenmeinungen zur rückblickenden Beurteilung des in wenigen Tagen zu Ende gehenden Jahres dürfte wohl negativ ausfallen. Vielleicht sogar so einhellig, dass sich mancher verwundert die Augen reibt und sich fragt, ob sich da nicht vielleicht der Fehlerteufel in unserer Überschrift eingeschlichen haben könnte. Aber nein, wir meinen es exakt so, wie es da geschrieben steht, allerdings - das müssen wir zugeben - aus unserer Sicht. 

Rund 57% Umsatzzuwachs im Bereich geschlossener Fonds, etwas mehr als 50% Umsatzzuwachs bei offenen Investmentfonds (jeweils im Vergleich zum Vorjahr) und insgesamt ein signifikanter Bestandszuwachs - Zahlen, auf die man in einem Krisenjahr wie 2008 sicherlich stolz sein kann. Ganz selbstbewusst bieten wir auch die Antwort auf die Frage, wie wir dies in einem Jahr wie 2008 bewerkstelligen konnten. Die verblüffend einfache Lösung: Weil wir in diesem Jahr keine andere Meinung vertreten haben als in den Jahren zuvor. Weil wir genau die Fonds, die aktuell in den Medien auf ganzer Breite als "Lösung für die Krise" angepriesen werden, bereits seit Jahren propagiert haben. Weil wir bei einem beabsichtigten Investment in einen Aktienfonds von vorneherein fragten, wie der Anleger mit einem 50%-Minus umzugehen gedenkt, welches wir als Standard-Risiko bei jedem Aktienfonds über einen Zehn-Jahres-Zeitraum sehen. Wenn der Anleger dann gleich noch aufgefordert wird, sich zu überlegen, wie seine Reaktion aussieht, wenn der 50%-Abstieg morgen beginnt, dann hat sich - heute natürlich mehr als noch vor zwei Jahren - die Frage nach der Investition in klassische Aktienfonds meist erledigt.

Für Anleger, die - egal ob vor einem oder vor fünf Jahren - in einen Mix aus vermögensverwaltenden Misch- und Dachfonds investiert haben, gab es übrigens in diesem Jahr überhaupt keinen Grund, sich von den Märkten zu verabschieden. Dabei müssen wir nicht die im Laufe des Jahres vorgestellten (und teilweise auch erst in diesem Jahr aufgelegten) Fonds bemühen, sondern wir können uns ganz einfach an den bestandsstärksten Fonds in den Depots der AECON-Kooperationspartner orientieren. Nehmen wir bspw. die 25 bestandsstärksten Fonds (Stand 30.11.2008). Sie repräsentieren 46,94% des gesamten AECON-Bestandes (53,06% verteilen sich auf fast 1.000 weitere Fonds). Die Zusammensetzung dieser 25 bestandsstärksten Fonds spricht schon Bände:

Art der Fonds  Anzahl Anteil am AECON-Bestand
Kat. A.: Vermögensverw. Misch- und Dach-Fonds 15 33,28%
Kat. B.: Aktienfonds 5 9,29%
Kat. C.: Immobilien- und Geldmarktfonds 5 4,37%
Gesamt 25 46,94%

Mehr als das Dreifache des Aktienfonds-Volumens ist in den von uns favorisierten vermögensverwaltenden Fonds investiert. Hier gibt es - verständlich, wenn man die Zahlen der folgenden Tabelle studiert - keine nennenswerte Unzufriedenheit der Anleger zu verzeichnen. Im Gegenteil: Der Bestand in diesen 15 Fonds stieg in diesem Jahr signifikant an. Um die Ergebnisse in der folgenden Tabelle zu ermitteln haben wir übrigens einfach einen gleich gewichteten Durchschnitt aus den Ergebnissen der jeweiligen Fonds der drei Kategorien gebildet.

Art der Fonds  Performance p. a.  (Stand: 16.12.2008)
in 2008 über 3 Jahre über 5 Jahre über 10 Jahre
Kat. A. (vermögensverw.) -3,18% 3,21% 7,71% 9,85%
Kat. B. (Aktien) -41,69% -10,78% 1,67% 5,41%
Kat. C. (Sonstige) 1,84% 3,23% 2,59% -
zum Vergleich: EuroSTOXX 50 (annualisierte Ergebnisse) -44,55% -11,81% -1,99% -2,41%

Lange Zeit gab es ganz wenige sinnvolle Beispiele für den Vergleich mit dem Erfolg von Aktienfonds-Investments. Inzwischen können aber immerhin sieben der 15 vermögensverwaltenden Misch- und Dachfonds ein Fünf-Jahres-Ergebnis vorweisen. Doch wem diese Zahlen nicht reichen, dem sei noch ein längerfristigerer Vergleich empfohlen, nämlich der Vergleich des besten globalen Aktienfonds über 15 Jahre mit dem besten globalen Mischfonds über 15 Jahre.

Selbst über einen Zeitraum von nun bald 20 Jahren kann der globale Aktienfonds (immerhin der erfolgreichste unter seinesgleichen) sich nicht spürbar von seinem Mischfonds-Pendant absetzen (Grafik zum Vergrößern anklicken). Vielleicht notiert der Mischfonds sogar schon in wenigen Wochen oder Monaten wieder oberhalb des Aktienfondspreise und alles geht von vorne los.

Und wann die Investitionen in Aktienfonds bevorzugt erfolgen und wann sie wieder verkauft werden, dazu können Sie interessante Details im nächsten Beitrag lesen. 

Kein Wunder also, wenn wir aus unserer Sicht von einem guten Jahr sprechen, was natürlich nicht bedeutet, dass wir die Augen verschließen vor der unglaublichen Chronologie der Ereignisse, die dieses Jahr noch lange, möglicherweise bis in nächste Generationen hinein, als Horrorjahr einer globalen Finanzkrise in Erinnerung bleiben lässt. Wir wollen an dieser Stelle auf die Auflistung der Krisen-Meilensteine verzichten. Viele andere haben sich bereits bemüht, die Chronologie der Ereignisse niederzuschreiben. Stand tatsächlich der DAX zum Jahresanfang noch auf über 8.000 Punkten? Fand die Geldvernichtung bei der Société Générale durch Jérôme Kerviel tatsächlich erst im Januar dieses Jahres statt und stimmt es, dass der Ölpreis pro Barrel vor weniger als einem halben Jahr noch 147 US Dollar - deutlich mehr als dreimal so viel wie aktuell - betrug.

Wie falsch die Situation von den meisten Marktteilnehmern eingeschätzt wurde, zeigen am die 02.01.2008 von der DAB-Bank publizierten Umfrageergebnisse unter mehr als 50 Vermögensverwaltern. Für das erste Halbjahr erwarteten mehr als 60% der Befragten einen DAX-Stand oberhalb von 8.000 Punkten. Die Frage, wo der DAX Ende 2010 stehen wird, nannten 70% einen Wert von mehr als 8.500 Punkte - zumindest dafür ist es ja noch nicht zu spät. Wörtlich sagte Erwin Huber, Vorstand der DAB-Bank: "Nach einem volatilen Verlauf der Aktienmärkte im Jhr 2007 rechnen zahlreiche Experten mit steigenden Kursen im neuen Jahr. Privatanleger können von einer positiven Entwicklung profitieren und auf entsprechende Fonds oder Zertifikate setzen." Einen Kommentar ersparen wir uns und freuen uns einfach, dass wir unsere Philosophie ganz erfolgreich umsetzen können, ohne uns mit der Bürde einer eigenen Meinung zum Markt belasten zu müssen.

Es waren wirklich nicht die guten Nachrichten, die das Jahr bestimmten. Aber vielleicht wird man irgendwann einmal das Jahr 2008 als Wendepunkt (oder zumindest als Meilenstein) auf dem Weg zu einem überschaubareren und transparenteren Finanzsystem in Erinnerung halten. Dass es offensichtlich sogar für nach UCITS III strengstens überwachte Fonds weiteren Regulierungs- und Transparenzbedarf geben könnte, lehrte der vorerst "krönende" Abschluss des Jahres, welches uns auch noch den wohl größten Betrugsskandal der Finanzgeschichte bescherte. Dazu weiter unten mehr.  

 


 Alternativen zum alternativen Investment?

Vor 20 Jahren war die Sache klar: Der Deutsche hatte - wenn überhaupt Fonds - dann Rentenfonds. Die BVI-Statistik (die damals - anders als heute - nahezu den Gesamtmarkt repräsentierte weist für die Jahre 1985 - 1989 bei Publikums-Aktienfonds einen kumulierten Mittelzufluss in Höhe von rund 19 Millionen (es ist wirklich kein Schreibfehler) Euro aus, während in Publikums-Rentenfonds im gleichen Zeitraum 42,2 Milliarden Euro, also in etwa das 222-fache, flossen.  Doch dann sprach es sich wohl langsam herum, dass Aktien die überlegene Anlage seien. Doch die Mittelzuflüsse für Aktienfonds erfolgten nicht etwa gleichmäßig. Nach jeder kleineren oder größeren Krise gingen die Zuflüsse spürbar zurück - wohlgemerkt nach jeder Krise.

Dieses ganz typische Anlegerverhalten hat ganz erheblichen Einfluss auf den Anlageerfolg. Man muss kein großer Rechenkünstler sein, um nachzuvollziehen, dass deutsche Anleger insgesamt mit Aktienfonds bislang mehrheitlich noch kein Geld verdient haben. Eine kühne Behauptung? Keinesfalls. Hier ein paar Beispiele zum Investitionsverhalten der Deutschen:

Jahr Was passierte

Mittelzufluss in Aktienfonds lt. BVI-Statistik

1987 In den 80er-Jahren waren Aktienfonds alles andere als beliebt. In der ersten Hälfte der Dekade gab es per Saldo Mittelabflüsse in Höhe von € 1,6 Mrd., in der zweiten Dekade folgten zunächst weitere Mittelabflüsse. 1987 wendete sich das Blatt und in den ersten neun Monaten wurde ein Spitzenergebnis erzielt, ehe der Oktober-Crash des Jahres einen heftigen Dämpfer versetzte. Insgesamt endete das Jahr trotzdem mit Mittelzuflüssen in Höhe von € 310 Mio.
1988 Erst in der zweiten Jahreshälfte (nach wieder gestiegenen Börsen) fassten die Anleger wieder Mut. Mittelzuflüsse insgesamt in Höhe von € 297 Mio.
1989 Unveränderte Tendenz bis es im Oktober erneut zu einem Crash kam. Anleger verkauften in Erinnerung an 1987 panisch, doch der Crash war gar kein richtiger Crash.. Trotzdem Mittelzuflüsse in Höhe von € 244 Mio.
1990 Als sich herausstellte, dass der Crash gar kein Crash war, strömte vermehrt Anlegergeld in Aktienfonds. Doch die Eskalation am Golf bescherte den Börsen keine freudige Entwicklung. Anleger investierten erst und verloren dann. Mittelzufluss in 1990 insgesamt € 1,46 Mrd.
1991 Als der Krieg am Golf schnell entschieden werden konnte, zogen die Börsen an. Nicht jedoch die Mittelzuflüsse, die sich gegenüber dem Vorjahr fast halbierten. € 785 Mio.
1992 Keine besonderen Vorkommnisse. Anleger fassen wieder Vertrauen und investieren € 1,29 Mrd.
1993 Anhaltender Kursanstieg bewirkt anhaltende Mittelzuflüsse. Diesmal erstmals über DM 10 Milliarden. Die Fondsbranche jubiliert. € 5,73 Mrd.
1994 Die Zuflüsse wachsen weiter an und einmal mehr investieren Anleger zu - vorerst - höchsten Kursen, denn der internationale Zinsanstieg beschert den Börsenkursen ein ganz schlechtes Jahr. Trotzdem erreichen die saldierten Mittelzuflüsse aufgrund des starken ersten Halbjahres ein neues Rekord-Hoch mit € 7,48 Mrd.
1995 Nach dem enttäuschenden Jahr 1994 will kaum jemand zu den nun deutlich attraktiveren Kursen investieren. Die Mittelzuflüsse brechen um mehr als 90% ein. Neues Geld für Aktienfonds nur noch € 567 Mio.
1996 Es folgen Jahre boomender Börsen. Das Technologie- und Internetzeitalter ist eingeläutet. Neue Märkte entstehen und Anleger erzielen zunächst atemberaubende Renditen mit den Aktien neuer Firmen, die über Nacht zu Superstars werden. Auch die "asiatische Grippe" kann die zunehmende Euphorie nur kurzzeitig bremsen. € 1,34 Mrd.
1997 € 15,06 Mrd.
1998 € 19,50 Mrd.
1999 € 33,25 Mrd.
2000 Anfang des Jahres gibt es kein Halten mehr. Die Telekom-Aktie überspringt Mitte März die 100-Euro-Marke. Der größte Teil der Mittelzuflüsse dieses Rekord-Absatzjahres erfolgt zu höchsten Kursen, die häufig bis heute nie wieder erreicht wurden. Viele auf Medien und Technologie spezialisierte Fonds liegen selbst heute noch 70% unter dem Höchststand aus 2000. Aktienfonds flossen auf diesem hohen Kursniveau deutlich mehr Mittel zu als in den 12 Jahren von 1987 bis 1998 insgesamt. Es waren sage und schreibe € 65,78 Mrd.
2001 2001 und 2002 setzte sich die im März 2000 eingeläutete Baisse fort. Anleger, die anfangs noch an eine schnelle Erholung glaubten, wurden zunehmend skeptischer. Die Mittelzuflüsse gingen heftig zurück. € 8,29 Mrd.
2002 € 1,90 Mrd.
2003 Im März war mit einem nahezu geviertelten DAX-Stand der Tiefstpunkt erreicht. och Anleger kehrten nur zögerlich in die Aktienmärkte zurück. € 3,82 Mrd.
2004 Doch bereits im folgenden Jahr war das Vertrauen wieder futsch. Erstmals seit 1986 kam es per Saldo zu Mittelabflüssen aus Aktienfonds. Zum völlig falschen Zeitpunkt schichteten Anleger in Rentenfonds um, denen in 2004 € 11,26 Mrd. zuflossen. Aus Aktienfonds wurden abgezogen - € 1,87 Mrd.
2005 2005 waren die Börsen bereits wieder kräftig gestiegen. Trotzdem übten Anleger Zurückhaltung. Während auf dem absoluten Tiefstpunkt der Zinsen nunmehr gar € 29,27 Mrd. in Rentenfonds flossen (und in der Folge kräftige Kursverluste erlitten), blieb für Aktienfonds nur ein Zufluss in Höhe von € 2,91 Mrd.

Im Jahr 2006 setzten bereits weitere Mittelabflüsse ein. In Rentenfonds wurde kaum noch investiert. Misch- und Dachfonds kamen aber auch zusehends in Mode. Während es zunächst klassische und oft starre Mischfondskonzepte waren (bspw. 50% Aktien / 50% Renten) setzen sich seit rund fünf Jahren zunehmend flexiblere Konzepte durch. Spätestens mit dem neuen Investmentrecht im Jahr 2004, mit dem die Bundesregierung mit erheblicher Verspätung die europäischen Vorgaben in nationales Recht umsetzte, brachen eigentlich phantastische Zeiten für Anleger an. Die im ersten Beitrag genannten Durchschnittszahlen zeigen, wie erfolgreich Investmentanlagen hätten laufen können. Unterschiedliche Fondsmanager (Vermögensverwalter) setzen auf unterschiedliche Anlageinstrumente. Sie bedienen sich unterschiedlicher Modelle und Strategien und haben durchaus auch unterschiedliche Meinungen zur weiteren Entwicklung. Im Mix verschiedener solcher vermögensverwaltenden Konzepte sind vergleichsweise in ruhigen Bahnen verlaufende Ergebnisentwicklungen möglich, die Anleger zur dauerhaften Liaison mit ihren Investments ermutigen.

Im UCITS III-Mantel wurde immer mehr möglich. Alternative Investments, die vor wenigen Jahren noch als Single-Hedgefonds gegolten hätten und nur von Beratern mit einer Lizenz der BaFin vermarktet werden durften, waren auf einmal publikumsfähig und konnten von 34c-Vermittlern platziert werden. Doch zunehmend waren Vermittler - und erst recht die Anleger - überfordert, zu durchschauen, was in solchen alternativen Fonds wirklich passiert. Wer schon mal einen 288-seitigen Prospekt von "DB Platinum IV" (nur ein Beispiel) in Händen hielt und sich mit acht Seiten Begriffsbestimmungen, 17 Seiten Risikohinweisen und allen anderen Informationen beschäftigt hat, der wird in der Regel nicht wirklich in kurzen Worten wiedergeben können, wie die einzelnen Fonds ihren Wertzuwachs erwirtschaften.

Resignierend orientieren sich deshalb Berater wie Anleger an der Vergangenheitsperformance oder - soweit diese nicht belegbar ist - an den Werbeaussagen zum jeweiligen Fonds (dubiose Backtests oftmals inklusive). Damit ist aber meist der erste Schritt auf dem Weg zu herber Enttäuschung gemacht und bald werden Alternativen zur Alternative gesucht. Das Spiel unterscheidet sich im Ergebnis häufig kaum von der üblichen Praxis, mit Aktien zu verlieren, um den Kursanstieg der Börsen im Festgeld (oder anderen sicheren Anlagen) zu verschlafen.

Nur wer mit einem gut strukturierten Depot unterwegs ist, bei dem unterschiedliche Konzepte nicht allesamt für die gleichen Krisen anfällig sind, der kann auf Dauer gewinnen. Dabei sollte sich zumindest der Berater über die wechselseitig funktionierenden Mechanismen der verschiedenen Fondskonzepte im Klaren sein, um auch versiert Auskunft geben zu können, wenn bestimmte Fonds in bestimmten Marktphasen zu enttäuschen scheinen. Alternative Anlagen - zumindest das haben wir ja wohl von Herrn Markowitz gelernt - können das Risiko nämlich nicht minimieren, wenn sie nacheinander (und dann auch noch zum jeweils falschen Zeitpunkt) als Alternativen gewählt werden

Markowitz-Fans sind ansonsten aktuell eher entmutigt, wenn sie die häufig geradezu "zerfetzten Depots ihrer Kunden betrachte, die vor ein, zwei Jahren noch mit einem Tool vermeintlich auf Effizienz getrimmt wurden. Wir haben in unserem Newsletter bereits vor Jahren unsere mentalen Probleme mit dem "Schieberegler auf der Markowitz-Effizienzkurve" dargelegt und klargemacht, was wir unter Vermögens-Allokation verstehen. Verschämt grinsend registrieren wir aktuell, wie selbst die Entwickler entsprechender Software in Fachpublikationen die Frage stellen, ob Markowitz heute noch funktioniert. Da heißt es dann schon mal im Untertitel, dass "der bewusste Einsatz der Ergebnisse wichtig ist".

Im Klartext heißt das in etwa: Wenn ich meinem Tool die richtigen Fonds als Optimierungsfavoriten vorgebe und darauf achte, dass diese innerhalb bestimmter Bandbreiten auch eingesetzt werden und weiterhin beachte, dass ein Depot-Optimierungs-Tool wesentlich mit Vergangenheitsdaten arbeitet und dass die zukünftige Entwicklung schon mal hie und da von der Vergangenheitsentwicklung abweichen kann, dann produziert auch ein solches Tool ganz vernünftige Ergebnisse. Na bravo! Da stellen wir uns doch gleich die Frage, wofür wir ein Tool brauchen.

Alternative Anlagen können aus unserer Sicht nur Anlagen sein, die wesentlich Erreichtes so gut wie möglich bewahren und langfristig ordentliche Erträge generieren - und zwar genau in dieser Reihenfolge. Je nach Risikobereitschaft kann man dabei durchaus aktienähnliche Renditen anpeilen, wobei wir uns darüber im Klaren sein sollten, dass eben Aktien langfristig nicht 10% bis 12% p. a. erwirtschaften, wie es viele Vermittler offensichtlich auch heute noch glauben (oder zumindest propagieren). 6% bis 8% auf der Zinseszinsskala ergeben auf Dauer tolle Ergebnisse. Und wem die mit einem solchen Ergebnisziel zwangsläufig verbundenen Schwankungen noch zu heftig erscheinen, der muss sich eben mit weniger begnügen. Auf jeden Fall sind solche Ergebnisse eine tolle Alternative zum bisherigen Herdentriebverhalten (siehe Tabelle oben).

In diesem Sinne sind die Ziele, denen unsere Anstrengungen auch im nächsten Jahr uneingeschränkt gelten, klar definiert. The same procedure as every year!

 

 Größtes Schneeballsystem der Finanzgeschichte

Es ist unglaublich, wie schnell es ein - zumindest in Deutschland - bis dato völlig unbekannter Name innerhalb nur weniger Tage zu einem hohen Bekanntheitsgrad bringen kann. Innerhalb von nur einer Woche hat sich die Zahl der Google-Fundstellen zum Suchwort "Madoff" verdreifacht. Innerhalb von 0,09 Sekunden schlägt der PC 17.600.000 Fundstellen vor. Traurige Quintessenz: Als Betrüger wird man offensichtlich deutlich populärer als ein Chef der Nasdaq, der Bernard Madoff einstmals war. Mal ehrlich: Wissen Sie, wie der Chef der Nasdaq aktuell heißt?

Über Jahre, wahrscheinlich Jahrzehnte, hat Madoff ein Betrugsimperium aufgebaut, welches nun, da es wie ein Kartenhaus zusammenbricht, einen Schaden von schätzungsweise 50 Milliarden US Dollar hinterlässt. Nachdem man zunächst noch glaubte, dass es diesmal nur den Jetset oder große institutionelle Vermögen, jedoch nicht den "kleinen Mann" trifft, wurden wir alle ganz schnell eines besseren belehrt. Madoff "managte" nämlich Fonds, bei denen er offiziell niemals als Manager aufgefallen war. Darunter auch drei nach den strengen UCITS III-Vorgaben aufgelegte Publikumsfonds. In den Prospekten, Jahresberichten oder Schulungsunterlagen dieser drei Fonds tauchte - soweit wir dies überblicken können - nicht einmal der Name Madoff auf.

Das allein wäre gar nicht schlimm. Was kann schon passieren, wenn ein Fondsmanager mit seinen Offshore-Fonds und unregulierten Hedge-Fonds ein Riesen Schneeballsystem aufbaut. Einen UCITS III.-Fonds kann dies doch nicht erschüttern. Schließlich gibt es doch eine Depotbank, die das Geld der Anleger als Sondervermögen führt. Haben wir nicht gelernt, dass Fondsvermögen nicht in eine Konkursmasse fallen können und somit - abgesehen von Wertveränderungen der im Fonds enthaltenen Papiere - als absolut sicher gelten? Wir hoffen sehr, dass wir hier nicht einmal mehr dazulernen müssen. Das abgelaufene Jahr bot doch schon genug Gelegenheiten, dazuzulernen. Die Antwort haben wir noch nicht - und alleine das ist schon schlimm und Grund genug, dazuzulernen.

Nun aber mal der Reihe nach: Betroffen sind die Fonds "Primeo Select" (WKN 576058), "Thema Hedged US Equity" (WKN 986784) und "Herald (Lux) US Absolute Return" (WKN A0NFHW). Während der Primeo-Fonds vorzugsweise in Österreich vermarktet wurde, war der in Irland aufgelegte Thema-Fonds auch in Deutschland im Einsatz. Allerdings war der Fonds für neue Mittelzuflüsse geschlossen - eigentlich ganz und gar kein Indiz für ein Schneeballsystem. Mit dem in Luxemburg aufgelegten Herald-Fonds kam im März des Jahres dann der dritte "Madoff-Fonds" auf den Markt. In Präsentationen zu diesem Fonds wurde auf die ungeheure Erfolgsbilanz des US-Originals, des "Fairfield Sentry" verwiesen, dessen mehr als 17-jährige Historie einen in der Tat schon verdächtig guten Eindruck machte.

Wer sich näher mit diesen Fonds beschäftigte, der schaute natürlich auch mal in den Jahresbericht des Thema-Fonds. Hier findet man per 31.12.2007 - geprüft und testiert von PricewaterhouseCoopers - eine Auflistung des Fondsvermögens. 99,84% des Fondsvermögens waren zum 31.12.2007 in US Treasury Bills ("T-Bills") investiert. Kein Hinweis darauf, dass diese Vermögenswerte nicht im unmittelbaren Zugriff der Depotbank (HSBC Securities Services (Ireland) Ltd.) sein könnten.

Im Prospekt des Herald-Fonds heißt es unter Teil III (Beschränkungen) wörtlich:

  • Der Fonds wird höchstens 10% des Nettovermögens eines Teilfonds in übertragbaren Wertpapieren oder Geldmarktinstrumenten ein und desselben Emittenten anlegen...

  • Der Fonds darf höchstens 20% des Nettovermögens eines Teilfonds in Einlagen bei ein und derselben Einrichtung anlegen. 

  • Das Ausfallrisiko eines Teilfonds bei Geschäften mit OTC-Derivaten darf ... (bei KI) 10% und ansonsten 5% des Nettovermögens nicht überschreiten.

Weiterhin bestimmt der Prospekt unter "5. Depotbank: "Der Verwaltungsrat hat HSBC Securities Services (Luxembourg) S.A. im Rahmen eines Depotbankvertrags vom 1. März 2008 als Depotbank des Fonds ernannt. Die Depotbank ist für die Verwahrung des Fondsvermögens zuständig. Die Depotbank kann Unterverwahrer ernennen, sofern sie bei deren Auswahl ein angemessenes Maß an Vorsicht, Sorgfalt und Umsicht walten lässt. Für die Dauer einer Vereinbarung, mit der ein Unterverwahrer bestellt wird, ist die Depotbank gegenüber dem Fonds dafür verantwortlich, sich laufend von der Eignung des Unterverwahrers für die Erbringung von Depotverwaltungsdiensten für den Fonds zu vergewissern. Die Depotbank muss etwaige Unterverwahrer außerdem angemessen beaufsichtigen und von Zeit zu Zeit Erkundigungen einholen, um sich zu vergewissern, dass alle Unterverwahrer ihre Pflichten auch weiterhin fachkundig erfüllen."

Am 17.12.2008 teilt HSBC Securities mit, dass man aufgrund fehlender Informationen zum 15.12.2008 keinen Preis für den Herald-Fonds ermitteln könne. Mit Erstaunen müssen Anleger zur Kenntnis nehmen, dass HSBC Securities gegen eine der ehernen Grundregeln der UCITS III-Richtlinie verstoßen hat, nämlich die strikte Trennung von Mittelverwahrung und Management. Offensichtlich wurden große Teile oder gar das gesamte Fondsvermögen an Bernard L. Madoff Securities LLC zur Unterverwahrung gegeben, womit Management und Mittelverwahrung in einer Hand lagen.

Fachleute sind sich weitestgehend einig: Eine grobe Pflichtverletzung der Depotbank, die den Anlegern dafür haftet. Genau das will HSBC aber offensichtlich nicht. Wie anders ließe es sich erklären, dass man in einer Stellungnahme gegenüber einer deutschen KAG verlauten lässt: "HSBC has custody clients who have invested with Madoff. HSBC does not believe that these custodial arrangements should be a source of exposure to the Group." Gemeint ist hier wohl, dass HSBC keinen Schaden erleidet, was im Umkehrschluss nur heißen kann, dass der zweifelsfrei entstandene Schaden bei den Anlegern bleiben soll.

Wie viele Anleger dann tatsächlich betroffen waren, zeigte sich innerhalb weniger Tage. Deutsche Kapitalanlagegesellschaften, die Dachfonds mit "Madoff-Exposure" führen, stimmten sich mit der BaFin ab und in einer konzertierten Aktion wurden die Herald-Anteile mit einem vorläufigen Erinnerungswert von 10 Cent pro Anteil (also weniger als 1% des zuletzt mitgeteilten Anteilspreises) berechnet. Mit Zielinvestments im Thema- bzw. Primeo-Fonds wurde sinngemäß verfahren. Die Anteilspreise der betroffenen Fonds fielen dementsprechend stark. Anleger rieben sich verwundert die Augen, als sie auf einmal einen stark reduzierten Wert ihres Fonds sahen. Inzwischen wird gemutmaßt, dass bis zu 100 Fonds oder gar mehr Zielinvestments in Madoff-Fonds oder -Zertifikaten haben.

Die Abstimmung mit der Luxemburger Behörde klappte hingegen nicht und es kam bei den in Luxemburg aufgelegten Dachfonds zu unterschiedlichen Handhabungen. Einige Fonds setzten den Handel aufgrund nicht ermittelbarer Preise vorläufig aus. Andere schrieben ab. Wieder andere gliederten den Bestand zum Schutz vor "Verwässerung" mit neuen Anteilseignern zum Schutz der alten Anteilseigner aus.

Einige Fonds waren in alle drei UCITS III-Fonds investiert. Den bisherigen Spitzenwert stellte ein in Luxemburg registrierter Dachfonds, der zu 49,5% in die drei Madoff-Fonds investiert war - rein rechtlich ist das sicherlich in Ordnung. Allerdings muss man sich fragen, ob man als Dachfonds-Manager seinen Anlegern ein derart hohes Einzel-Managerrisiko zumuten sollte. Bei aller Begeisterung über die guten Ergebnisse des Herald-Fonds haben wir stets unseren Grundsatz beherzigt und von einem Investment von mehr als 10% des Depots zu Gunsten eines Managers dringend abgeraten.

Die ganz grundsätzliche Frage, die sich nun stellt, lautet, wie sicher Publikumsfonds denn nun wirklich sind. Wir können und wollen uns nicht vorstellen, dass HSBC den Anlegern gegenüber nicht haftet. Allerdings muss dabei berücksichtigt werden, dass die HSBC Securities Services (Luxembourg) S.A. wohl kaum über finanzielle Mittel verfügt, die es auch nur annähernd erlauben, Anleger vom entstanden Schaden freizustellen. Ob es eine Patronatserklärung von der Konzernmutter gibt, war bislang nicht in Erfahrung zu bringen. Sollte es vorstellbar sein, dass HSBC eine Tochtergesellschaft in die Insolvenz schlittern lässt? Der Schaden für die gesamte Fondsbranche wäre unvorstellbar groß.

Unsere Hoffnung ist, dass durch die beträchtliche Zahl von betroffenen Kapitalanlagegesellschaften ein genügend starker Druck auf HSBC ausgeübt werden kann, die Angelegenheit im Sinne der Anleger schnell zu regeln. Wenn - was die Mehrzahl der von uns befragten Gesellschaften befürchtet - der Streit um eine Entschädigung der Anleger erst juristisch ausgetragen werden muss, so können dabei leicht mehrere Jahre vergehen. Der Investmentidee droht dann ein ähnlicher Imageverlust wie der Zertifikatebranche nach dem Untergang von Lehman Brothers. Die Folgen wären nicht auszudenken. 

 


Fonds-Check: Konservativ und anlegerfreundlich

Das Fondsgeschäft ist ein Geschäft. Und an Geschäften wird verdient. Wie bei vielen Geschäften, wollen auch beim Fondsgeschäft zwei Seiten verdienen, nämlich die Anbieterseite und die Anleger. Nun besagt eine uralte Regel, dass Geschäfte nur dann gut sind, wenn sie für beide Seiten gut sind. Stellt man tausende von Fonds, die in Deutschland zum Publikumsvertrieb zugelassen sind, unter diesem Aspekt auf den Prüfstand, dann sind die guten Geschäfte gar nicht so üppig gesät. Grundsätzlich könnte man festhalten, dass die Anbieterseite generell verdient, während das Geschäft für die Anleger häufig nicht so gut verläuft. Nur jeder fünfte globale Aktienfonds liegt über einen Zeitraum von zehn Jahren im Plus. In wenigen Monaten wird es wohl nur noch jeder 20. Fonds sein.

Auffällig ist, dass so genannte "Boutiquen-Fonds" deutlich besser abschneiden. Sie berechnen nicht selten höhere Gebühren, verdienen aber aufgrund des deutlich geringeren Volumenpotentials deutlich weniger als die großen Fondsgesellschaften. Doch meist sind sie mit eigenem Geld und vor allem mit dem Geld ihrer Kunden, die sie häufig persönlich kennen, engagiert. Aber auch unter den Vermögensverwalter-Fonds gibt es Spreu und Weizen. Aber natürlich - und das ist vollkommen legitim - denken auch Vermögensverwalter oder Anlageberater, die einen Fonds initiieren, ans Geschäft. Dabei wird in jedem Einzelfall ganz individuell auf die eine oder anderer Art und Weise die Frage abgehandelt, ob man viel verdienen will, indem man dem Kunden möglichst viel von seinem Anlagekapital und dem damit erwirtschafteten Wertzuwachs abzwackt oder ob man sich bescheiden gibt, erfolgreich ist und später mit geringerer Marge am großen Volumen viel verdient. Letzteres ist natürlich ein Wechsel auf die Zukunft und so entschließen sich leider viele Fondsinitiatoren für die erste Variante.

Wenn nun ein Fondsinitiator, der ganz klassisch aus dem Vertrieb stammt, sich zur Auflage eines Fonds entschließt und dafür einen bekannten Berater engagiert, dann hat er - zumindest zunächst einmal - keine Entscheidung zu Gunsten seines eigenen Geldbeutels getroffen, denn ein guter Reserachpartner oder Manager möchte in der Regel auch gut bezahlt werden. Wenn der Initiator dann noch die Gründungskosten seines neuen Fonds selbst übernimmt, obwohl das Investmentgesetz es ihm erlauben würde, diese Kosten in den ersten Jahren auf die Anleger zu verteilen, dann tut er dies sicherlich im Interesse eines für beide Seiten guten Geschäftes. Grund genug für uns, den Fonds frühzeitig zu empfehlen.

Der Startzeitpunkt des Fonds fiel in einen extrem ungünstigen Zeitraum. Doch bereits in den ersten drei Monaten, in denen selbst die besten und bekanntesten konservativen Dachfonds unter die Räder kamen, bewährte sich das Konzept exakt so, wie bei Auflage kommuniziert (Grafik anklicken).

Innerhalb kürzester Zeit flossen dem Fonds sechs Millionen Euro zu - ein Wahnsinnserfolg für einen Monat, der als der schwärzeste Börsenmonat seit Menschengedenken in Erinnerung bleiben wird. Das Konzept des Fonds ist einfach beschrieben und unterscheidet sich auf den ersten Blick nur wenig von manchem anderen Fonds, der mit ähnlichen Vorstellungen angetreten war. Rund 80% des Fondsvermögens werden sicher angelegt. Dabei können Geldmarkt-, Renten- oder auch offene Immobilienfonds eingesetzt werden. Besonderer Wert wird auf den Schutz des eingesetzten Kapitals gelegt, wobei ein stetiger Wertzuwachs unabhängig von der Richtung der Börsen angestrebt wird. Auch das klingt ja nun nicht gerade außergewöhnlich, denn wir kennen ja nun -zig Fondspräsentationen, in denen dies genau so oder ähnlich formuliert ist. Leider wissen wir allerdings auch, wie häufig derartige Ziele verfehlt werden.

Das Augenmerk wird vor allem aber auch darauf gerichtet, dass in echten Stresszeiten die Funktionalität des Fonds erhalten bleibt. Solchen Stress erleben viele konservative Dachfonds aktuell mit offenen Immobilienfonds, welche die Rücknahme der Anteile ausgesetzt haben. Der Track-Record des Fondsberaters, der anhand realer Daten nachvollziehbar ist, sprach jedoch sehr dafür, dass derartige Situationen den hier in Rede stehenden Fonds nicht belasten sollten. Doch kaum war der Fonds drei Monate alt, da wurde man schon mit dem Super-Gau konfrontiert. 8,5% des inzwischen weiter gewachsenen Fonds waren im Herald-Fonds (vgl. voriger Beitrag) investiert. Aufgrund der BaFin-Anweisung wurde der Kurs angepasst und die Skalierung der oben gezeigten Grafik musste nach unten erweitert werden.

Die Fondsbranche spaltete sich in zwei Lager. Die einen, die bislang weder direkt noch indirekt in Madoff-Fonds investiert hatten, verfassten eifrig Pressemitteilungen, in denen sie darauf hinwiesen, dass sie es eigentlich schon immer gewusst haben, dass hier etwas nicht stimmen kann und dass aus Gründen ungenügender Transparenz oder Unverständnis für die Konstanz der Ergebnisse von einem Investment bei Madoff Abstand genommen wurde, Peinlich ist es natürlich, wenn solche vollmundigen Pressemitteilungen von Marktteilnehmern kommen, die noch vor wenigen Wochen im Gespräch offenbarten, dass sie einen Herald-Fonds überhaupt nicht kannten.

Die anderen waren die Betroffenen. Sie wiesen - sehr zu Recht - darauf hin, dass es vielleicht als blauäugig oder gar fahrlässig einzustufen gewesen wäre, wenn sie in einen unregulierten Offshore-Fund investiert hätten. Bei einem nach UCITS III aufgelegten Publikumsfonds, bei dem zudem eine bekannte Adresse wie HSBC als Depotbank verpflichtet ist, konnte man nun wirklich nicht von einer solchen Entwicklung ausgehen. Also verfasste man entsprechende Anlegermitteilungen, in denen man - wir halten dies übrigens für richtig und angemessen - den Anlegern Mut machte und der Hoffnung Ausdruck gab, dass der Schaden nicht bei den Anlegern bleibt.

Doch ein Fondsinitiator entschied sich für einen anderen Weg. Innerhalb von 32 Stunden setze er alles in Bewegung, um mit der KAG und der Depotbank zu klären, dass er persönlich zu Lasten seiner eigenen Vermögensbilanz dem Fonds die Anteile am Herald-Fonds abkauft. Einen Tag später war bereits der Kurs des Fonds korrigiert. Eine für unsere Begriffe unglaubliche Leistung, bei der nur und ausschließlich das Wohl der Anleger im Vordergrund stand.

Große Publicity will er um diesen Vorfall nicht. Sein Credo: Den Anlegern wurde Sicherheit versprochen und deshalb muss auch alles getan werden, um diese Sicherheit zu bieten. Für unsere Begriffe ist er damit der "Fondsinitiator des Jahres" und bereits in den letzten Tagen konnte man registrieren, dass AECON-Kooperationspartner, die natürlich hinsichtlich der Details tagesaktuell informiert waren, dies genau so sehen, den  die Mittelzuflüsse stiegen gerade in den letzten Tagen noch einmal spürbar an. Eine tolle Story zum Jahresausklang, die leider keine 17.600.000 Einträge bei Google eingebracht hat.

 

Das immer wieder verwendbare Zitat

Vertrauen Sie denen, die nach der Wahrheit suchen,
und misstrauen Sie denen, die sie gefunden haben.

(André Gide, französischer Schriftsteller und Nobelpreisträger, 22.11.1869 - 19.02.1951)
 


Wir wünschen Ihnen auf jeden Fall viel Erfolg bei Ihren Dispositionen und verbleiben vorerst
mit freundlichen Grüßen
AECON Fondsmarketing GmbH
Ihr Investment-Provider

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