Sofern Sie diesen Newsletter mit Ihrem Mail-Browser
nicht in einem einwandfreien Design erhalten,
klicken Sie einfach auf folgenden Link:
http://www.aecon-gmbh.de/newsletter/AECON-Newsletter132-18.08.2010.htm

 


Nr. 132 vom 18.08.2010

Wir freuen uns, Ihnen - wie gewünscht - die neueste
Ausgabe unseres Newsletters übermitteln zu dürfen.

Wenn Sie diesen Newsletter nicht mehr empfangen wollen,
so senden Sie uns bitte einfach eine kurze
E-Mail

In unserem Newsletter-Archiv finden Sie stets die Newsletter der letzten 48 Monate.

Unsere Themen heute:
(klicken Sie einfach die Themen an, die Sie interessieren)

In welcher Währung "denkt" der Fondsmanager?

Natürlich glänzt Gold

Historische Finanzkrisen: Bis zur Gründung der NYSE

Dagong Global Credit Rating Company

Fonds-Check: Der Vario-Mix-Fonds
Das immer wieder verwendbare Zitat (von Albert Einstein )

 

 In welcher Währung "denkt" der Fondsmanager?

In knapp einem Jahr bringt die Umsetzung der UCITS IV-Richtlinien weitere Erleichterungen im grenzüberschreitenden Arbeiten von Kapitalanlagegesellschaften. Eine spanische KAG kann dann ohne Weiteres einen Investmentfonds nach deutschen Recht auflegen, diesen von einem britischen Fondsmanager verwalten lassen und den Fonds überall in Europa anbieten. Für Letzteres reicht eine kurze Anmeldung. Prüfungs- und Wartefristen, wie wir diese aktuell noch kennen, wenn ein in der EU zugelassener Fonds auch die Vertriebszulassung für Deutschland beantragt, entfallen künftig.

Für Finanzdienstleister, die mit ihrer Beratung vor allem Kundeninteressen im Auge haben sollten, wird es dann noch wichtiger, zu prüfen, welche Anleger der Fondsmanager vor allem im Blick hat. Denn hinsichtlich der Verwaltung eines Fondsvermögens muss nun mal zuallererst klar sein, in welcher Währung die Performance eines Fonds optimal ausfallen soll. Anlage- oder Absicherungsentscheidungen können nämlich aufgrund schwankender Währungsparitäten niemals so getroffen werden, dass sie für alle Anleger in unterschiedlichen Währungen gleichermaßen optimale Ergebnisse bringen.

So gilt es - am obigen Beispiel festgemacht - zu prüfen, ob der britische Fondsmanager den Fonds bei der spanischen KAG aufgelegt hat, um den spanischen Markt zu erschließen oder ob andere Gründe Ausschlag gebend waren, obwohl vor allem heimische (also britische) Anleger bedient werden. Ist Letzteres der Fall, so wird der Fondsmanager britische Aktien und Anleihen häufig alleine deshalb übergewichten, weil hier für seine Klientel keine Währungsrisiken zu befürchten sind.

Das Problem ist keineswegs ein Zukunftsproblem, denn bereits heute gilt es zu unterscheiden, ob ein Fonds aus Sicht des Euro-Anlegers oder aus Sicht einer anderen Währung gemanagt wird. Das geradezu klassische Beispiel ist sicherlich der "Templeton Growth", von dem viele auch heute noch glauben, dass es in der Euro-Variante des US-Fonds keine Währungsrisiken gäbe. Dabei investieren beide Fondsvarianten (von unterschiedlichen Mittelzu- und -abflüssen, unterschiedlicher Gebührenstruktur sowie von der Währung der stets nur geringen Cashquote abgesehen) mehr oder weniger identisch.

Die Euro-Variante des Templeton Growth bringt also (von den oben beschriebenen Unterschieden abgesehen) wesentlich nichts anderes als den Komfort, dass die Wertentwicklung täglich mit der Anteilspreisveröffentlichung in Euro umgerechnet präsentiert wird (Grafik zum Vergrößern anklicken - beide Wertentwicklungen in Euro).

Währungsrisiken - dies wird bei obigem Vergleich klar - ergeben sich nicht durch die Währung, in welcher der Anteilspreis eines Fonds berechnet wird, sondern durch die tatsächlichen Investitionen. Wenn (wie dies per 30.06.2010 der Fall war) der "Templeton Growth" zu 43% in den USA investiert ist, dann gibt es für 43% des Fondsvermögens ein US Dollar-Risiko. 13% britische Aktien bringen 13% Währungsrisiko in Britischen Pfund und 6% Schweiz-Aktien beinhalten Währungsrisiken für des Fondsvermögens in Schweizer Franken, wobei natürlich jedem Währungsrisiko auch eine Chance gegenüber steht.

Allerdings wird der Fondsmanager (in diesem Fall die Fondsmanagerin) die Entscheidungen in aller Regel so treffen, wie sie aus Sicht des Dollar-Investors sinnvoll erscheinen. Ein Beispiel: Wenn für die deutsche Börse eine gute Entwicklung, für den Euro-Wechselkurs aber (aus Dollar-Sicht) eher eine schlechte Entwicklung erwartet wird, so wird aus US-Sicht der Anteil der deutschen Investments eher verringert werden. Auch wenn US-Aktien dann etwas weniger Performance bringen als deutsche Aktien, so ist es für den US-Anleger unterm Strich lukrativer, im heimischen Markt investiert zu sein. Aus Sicht des Euro-Anlegers wäre natürlich das währungsrisikofreie Investment an der deutschen Börse attraktiver.

Dieses einfache Beispiel macht klar, dass auch ein Währungs-Hedge in diesem Fall nicht unbedingt hilfreich wäre, denn auch währungsgesichert wäre der Euro-Anleger im konkreten Beispiel im weniger gut performenden Markt stärker engagiert. Insofern unterscheiden sich währungsgesicherte Fonds, die eine bestmögliche Performance in Euro erzielen wollen, deutlich von währungsgesicherten Fonds, die für angelsächsische Anleger optimiert und dann für Euro-Anleger währungsgesichert werden.

Dass wir hierauf achten, wissen unsere Leser spätestens seit dem Fonds-Check in unserem Newsletter vom Februar des Jahres, denn hier haben wir ausführlich hervorgehoben, dass mit diesem "Target Return-Fonds" eben nicht der seit Jahren erfolgreiche britische Fonds nun währungsgehedgt in Deutschland vermarktet wird. Vielmehr wird hier die grundsätzliche Strategie "durch die Euro-Brille" neu definiert und umgesetzt.

Der grafische Vergleich der aus unterschiedlicher Währungssicht gemanagten Fonds-Varianten zeigt (in Euro) eine unterschiedliche Wertenwicklung (Grafik zum Vergrößern anklicken), die aufgrund der jüngsten Euro-Schwäche natürlich etwas geringer ausfällt als die der beiden anderen Fondsvarianten.

Für Finanzdienstleister wie für Anleger ist es natürlich schwierig, sich im Dickicht der unterschiedlichen Anteilsklassen zurechtzufinden. Die Selektion nach Fondswährung ist - wie oben erläutert - nicht hilfreich, um die aus Euro-Anlegersicht gemanagten Fonds herauszufiltern. Wer bspw. aktuell einen Inflationsschutz-Anleihenfonds sucht, der findet in der entsprechenden Vergleichsgruppe derzeit ein Angebot von vermeintlich nahezu 200 Fonds, die jedoch bei näherem Hinsehen nur knapp 200 Fondsanteilsklassen von gerade mal 52 entsprechenden Fonds darstellen, die zudem regional beschränkt oder global investieren. Es ist nicht einfach, den einen global investierenden Fonds zu finden, der aus europäischer Sicht gemanagt wird und stets währungsgehegt investiert.

Hier besteht in punkto Selektionsmöglichkeiten noch erhebliches Potential für Verbesserung bei allen gängigen Informations- und Abwicklungsplattformen. AECON-Kooperationspartner haben solche aufwändigen Suchaufträge mit Vertragsabschluss übrigens automatisch an uns "outgesourct". 


JETZT NOCH SCHNELL ANMELDEN!
(nur noch begrenzte Anmeldungsmöglichkeit für Frankfurt und München)

Heute kennen lernen, wovon morgen gesprochen wird: Hidden Champions Tour 2010

zu weiteren Informationen und zur Anmeldung

Übersicht über die Termine und Veranstaltungsorte:

01.09.2010 Frankfurt/Main *) Sheraton Airport
08.09.2010 Hamburg Le Royal Méridien
15.09.2010 München *) Sheraton Arabellapark
22.09.2010 Düsseldorf *) Sheraton Flughafen
29.09.2010 Berlin Westin Grand Hotel
 
*) Bei diesen Veranstaltungsorten wird die fundsaccess AG Ihnen die Perspektiven für modernste
Plattform- und Beratungstechnologie im Foyer der Veranstaltung live präsenteren.


Empfang jeweils ab 13:30 Uhr / Beginn um 14:00 Uhr
ab 18:30 Uhr Get-together-Buffet / Austausch mit den Fondsmanagern

Zusatzveranstaltung am 01.09.2010 in Frankfurt:
 Dexia Life & Pensions präsetiert die neuen vermögensverwaltenden Fondspolicen
 Empfang ab 10:30 Uhr / Beginn um 11:00 Uhr
im Anschluss lädt Dexia die Teilnehmer zum Lunch-Buffet ein

zum Anmeldungsformular

Freuen Sie sich auf eine Top-Veranstaltung - wir freuen uns auf Sie!
 

 


 Natürlich glänzt Gold

Dem Goldesel im Märchen der Gebrüder Grimm musste man einfach nur "Bricklebrit" sagen und schon fielen vorne und hinten die Goldstücke heraus. In der Realität muss man heute ordentlich für das faszinierende Metall bezahlen - inzwischen sogar an Goldautomaten, deren Herstellung und Betrieb sich offensichtlich lohnen. Die älteren Leser mögen sich erinnern, dass derartige Phasen nichts Neues sind. Sie werden sich wohl kaum an das 19. Jahrhundert (siehe nächster Artikel) erinnern, aber beispielsweise an das Ende der 70er-Jahre, als der Goldpreis schon einmal auf Rekordjagd war. Damals wurden Goldkäufe in Deutschland mehrwertsteuerpflichtig. Ausgenommen waren gesetzliche Zahlungsmittel, weshalb bspw. der Krüger-Rand Lieferengpässe verzeichnete. Bei der Deutschen Bank gab es eigens gefertigte Plastikröhrchen, die auf die Größe der südafrikanischen Münze abgestimmt waren, damit die Anleger, die ihr Erspartes in den begehrten Goldmünzen anlegen wollten, diese bequem verwahren konnten.  

In der Spitze kletterte der Goldpreis Anfang 1980 auf rund 850 US Dollar pro Feinunze. Für die Anleger, die seinerzeit Krüger-Rand erwarben, hat das Investment jedoch bis heute noch nicht einmal den Inflationsverlust ausgeglichen, denn der US Dollar notierte seinerzeit noch bei umgerechnet etwas mehr als € 1,00 während er heute gerade mal noch 78 Euro-Cent wert ist. In der Spitze also ein Wertzuwachs von gerade mal knapp 15% (bzw. weniger als 0,5% pro Jahr) gegenüber dem in Euro umgerechneten Preis von heute. Aber auch wer früher zu einem günstigeren (Dollar-)Preis Gold erwarb, ist nicht wirklich besser dran, denn noch Ende der 60er-Jahre notierte der Dollar bei umgerechnet € 2,04, ehe sein Sinkflug begann.

Nachdem der Goldpreis bis 1985 wieder auf 350 US Dollar abgesackt war, tat sich zwei Jahrzehnte nicht viel, ehe eine weitere fulminante Rallye begann, in welcher der Goldpreis sich (in US Dollar) mehr als vervierfachte.

Ob es sinnvoll ist, jetzt noch Gold zu kaufen? Hier gehen die Meinungen auseinander. Wesentlich hängt die weitere Entwicklung sicherlich von der Frage ab, ob wir künftig eher mit anziehender Inflation oder eher mit deflatorischen Tendenzen zu rechnen haben. Anleger, die derzeit verstärkt Gold als langfristige Anlage erwerben, setzen dabei wohl eher auf Inflation. Zu schlüssig scheint ihnen das Argument, dass die steigende Staatsverschuldung nur Inflation zur Folge haben könne - ein Blick nach Japan könnte durchaus vom Gegenteil überzeugen. Die Angst, dass Papiergeld seinen Wert verliert, grassiert. Ob die Brötchen allerdings irgendwann mit Goldbarren bezahlt werden können ...?

70% des weltweiten Goldbestandes von knapp 170.000 Tonnen werden durch Juweliere verarbeitet. Diese machen damit den mit Abstand höchsten Anteil an der Nachfrage nach Gold aus. Lässt der Absatz von Schmuck nach, so ist dies sicherlich nicht förderlich für einen weiter ansteigenden Goldpreis. Auch durch andere Entwicklungen könnte der Preis gedrückt werden, so zum Beispiel durch angesichts der gestiegenen Preise verstärkte Förderung oder auch durch Verkäufe durch Zentralbanken. Rund 28.000 Tonnen befinden sich im Besitz von Zentralbanken (davon alleine in Deutschland Goldbestände im aktuellen Gegenwert von etwas mehr als 100 Milliarden Euro). Nur 13% des Goldes werden durch Banken und Privatanleger für monetäre Zwecke in Form von Münzen und Barren verwendet. Der größte Gold-ETF mit physisch unterlegtem Goldbestand, der "SPDR Gold Shares", verbrieft aktuell mehr als1.300 Tonnen Gold. Unter allen Zentralbanken läge er damit auf Rang 6 (noch deutlich vor China!).

Wer Gold kauft, der muss sich darüber im Klaren sein, dass er es teurer erwirbt als er es im gleichen Augenblick verkaufen könnte. Je kleiner die Stückelung, desto höher der Aufpreis. Auch wenn Gold allgemein als Krisenwährung bezeichnet wird, so ist doch unklar, wie eine solche Krise aussehen müsste, um Vorteile aus physisch angehäuftem Gold ziehen zu können. Immens sind indes die Risiken, dass es auch anders kommen könnte. So ist nach dem steilen Anstieg der letzten Jahre eine - auch schärfere - Korrektur sicherlich nicht völlig auszuschließen. Kommt die Weltwirtschaft wieder in Fahrt, so könnten Staaten ihre Schulden - allemal in Relation zum Bruttoinlandsprodukt - auch wieder reduzieren. Wenig bekannt ist in diesem Zusammenhang, dass die USA sich im vergangenen Jahrhundert über eine längere Periode kräftig entschulden konnten.

Kommt es aber tatsächlich zum Kollaps, so muss man auch mit der Möglichkeit rechnen, dass der Handel mit Gold eingeschränkt oder gar untersagt wird. Der Londoner Goldmarkt ist erst seit 1954 wieder geöffnet. In China war der Goldhandel und -besitz bis zum Jahr 2003 verboten. In Südvietnam wurde der Goldhandel im ersten Quartal dieses Jahres verboten - betroffen waren aus Auslandskonten. Hier hatten immer mehr Menschen Gold gekauft, um sich gegen die schwache Währung abzusichern. 20 private Goldbörsen wurden von den Behörden geschlossen.

Die richtige Strategie? Flexibel investieren, um für alle Szenarien gewappnet zu sein. Gestiegene Preise allein haben als Indiz für den Einstieg - in welche Anlage auch immer - selten getaugt. Ehe also dem Reflex, sich mit der glänzenden Krisenwährung einzudecken, nachgegeben wird, sollte man Für und Wider sorgfältig abwägen. Die Beimischung von physischem Gold - selbst mit Auslieferungsanspruch nach einer gewissen Anlagedauer - ist auch mit Investmentfonds möglich. Und vor allem: Bei jeder Entscheidung, was man für bzw. gegen ein Krisenszenario zu unternehmen gedenkt, sollte man sich auch überlegen, was passiert, wenn die Krise ausbleibt.

 

 Historische Finanzkrisen: Bis zur Gründung der NYSE

Die NYSE (New York Stock Exchange) ist unter dem Namen "Wall Street" sicherlich bekannter. Wie es zu diesem Namen kam ist schnell erzählt: Am 17.05.1792 unterschrieben 24 Broker unter einer Platane (englisch: Buttonwood) in der Wall Street Nummer 68 das so genannte Buttonwood-Abkommen, in dem sie sich verpflichteten, beim Kauf und Verkauf von Wertpapieren jeweils mindestens eine Kommission in Höhe von 0,25% zu berechnen. Zum damaligen Zeitpunkt wurden in New York gerade mal fünf Wertpapiere gehandelt, nämlich die Aktien von zwei Banken und drei im Jahr 1790 ausgegebene Staatsanleihen.

Vorangegangen war die Emission von US-Staatsanleihen im Wert von rund 80 Millionen US Dollar, mit denen die Schulden aus dem Sezessionskrieg finanziert wurden. Mit diesen Kriegsanleihen wurde der Beginn des öffentlichen Handels von Wertpapieren in den USA markiert. Die erste Aktie, die an der Wall Street gehandelt wurde, war übrigens die der Bank of New York, die auch heute noch als "BNY Mellon" besteht, obwohl sie beinahe gut zwei Monate vor Unterzeichnung des Buttonwood-Abkommens zusammengebrochen wäre. Gegründet wurde die Bank of New York im Jahr 1784 von William Duer und Alexander Hamilton. Ersterer ging im März 1792 aufgrund massiver Fehlspekulationen im Immobilienbereich bankrott und hätte beinahe die Bank mit in den Strudel gerissen. Erst als Alexander Hamilton eingriff und alle angebotenen Aktien aufkaufte, stabilisierte sich der Aktienkurs. So ist es Hamilton zu verdanken, dass BNY Mellon heute als die älteste Bank der USA gilt.

Es war schierer Zufall, dass das Buttonwood-Abkommen in der Wall Street unterzeichnet wurde, denn das heutige Börsengebäude existierte damals noch gar nicht. Als 1793 an der Ecke Wall Street und Water Street das noble Kaffeehaus "Tontione Coffee House" aufmachte, trafen sich die Broker hier jeweils vor- und nachmittags, um Angebot und Nachfrage zu koordinieren.  

Aber erst 1817 wurde gleichzeitig mit der Verabschiedung eines Börsenreglements eine Börsengesellschaft New York Stock & Exchange Board, die sich ebenfalls in der Wall Street (aber immer noch nicht im heutigen Gebäude der NYSE) einquartierte. Im Jahre 1830 ist mit "Mohawk & Hudson" erstmals eine Eisenbahngesellschaft gelistet worden. Weitere Gesellschaften folgten bald, und so wurden Eisenbahnaktien zur ersten Sorte von Boom-Aktien, die das Handelsgeschehen für den Rest des Jahrhunderts prägten.

1835 zerstörte ein Großbrand über 700 Gebäude in New York, und auch die Wall Street blieb nicht verschont. Es fanden sich jedoch schnell andere Orte, an denen der Handel fortgesetzt werden konnte.

Zwei Jahre später kam es zur ersten Börsenpanik der eine der schwersten Wirtschaftskrisen in der Geschichte der USA folgte. Spekulationsfieber trieb Banken zur Ausweitung der Geldbestände, was wiederum das Vertrauen in das ausgegebene Papiergeld schwinden ließ. Am 10.05.1837 platzt die Blase, als alle Banken die Konvertibilität von Papiergeld in physisches Gold und Silber einstellten. Auf die Krise folgten sechs Jahre wirtschaftlicher Depression und rekordhafter Arbeitslosigkeit. Von 850 US-Banken brachen 343 zusammen, 62 weitere Banken konnten ihre Verbindlichkeiten teilweise nicht bedienen und das System der Staatsbanken erhielt einen Schock, von dem es nie völlig genesen konnte. Befeuert wurde die Krise durch Präsident Andrew Jackson, der mit dem "Specie Circular" verfügte, dass bei Landverkäufen der US-Regerung nur noch Gold oder Silber als Zahlungsmittel zugelassen sei. Er schränkte den Druck von Papiergeld stark ein, was wesentlich zum Ausbruch der Panik beitrug

Durch die Einführung des Telegrafen im Jahr 1844 konnten erstmals Händler und Investoren außerhalb von New York am Handel teilnehmen.

Einen regelrechten Börsencrash erlebte New York am 24.08.1857, als der Zusammenbruch der Ohio Life Insurance & Trust Company eine Massenhysterie und Panikverkäufe auslöste. Die folgende Wirtschaftskrise breitete sich in hoher Geschwindigkeit über die gesamte Welt aus.

Ihren heutigen Namen „New York Stock Exchange“ (NYSE) erhielt die Börse am 29.01.1863.

 

 
www.xing.com
zur Gruppe "Vermögensverwaltende Fonds" anmelden!
Hier präsentieren nahezu 190 Anbieter sich und ihre mehr als 450 Fonds.
 



 Dagong Global Credit Rating Company
 

Sie kennen Moody´s oder Standard & Poors - aber Dagong Global Credit Rating Co.? Natürlich lässt der Name bereits vermuten, dass Dagong im gleichen Metier tätig ist. Aber kann eine chinesische Rating-Agentur tatsächlich so bedeutend sein, dass man ihr Raum in einem deutschsprachigen Newsletter einräumt? Ja, sie kann!

Die aufstrebende Weltmacht China hält US-Währungsreserven im Wert von mehr als 1,7 Billionen Dollar. Damit finanziert China ganz wesentlich das US-Defizit und stützt somit die Stabilität des US-Dollars. Doch China hat immer weniger Gründe, einen Schuldner zu stützen, der sich vehement für eine Aufwertung der chinesischen Währung stark macht, was letzten Endes den Realwert des chinesischen Bestandes an US-Anleihen schmälert.  

Man kann verstehen, dass China sich hinsichtlich der Prüfung der Kreditwürdigkeit von Anleiheschuldnern nicht unbedingt auf US-Unternehmen, die den Rating-Markt weltweit dominieren, verlassen wollen (die negativen Begleiterscheinungen der Personalunion aus Bock und Gärtner sind auch den Chinesen geläufig). Und so existiert im kommunistischen China seit Jahren eine mit großem Sachverstand geführte kapitalistische Rating-Agentur. Und diese hat nun auch über die Grenzen Chinas hinaus von sich reden gemacht, weil sie das Rating der USA von "AAA" auf "AA mit negativem Ausblick" zurückgestuft haben. Dies kollidiert mit der Aussage von Finanzminister Timothy Geitner, der in einem Interview am 07.20.2010 erklärte, dass die Staatsschulden von inzwischen 14 Billionen Dollar die Kreditwürdigkeit der USA nicht beeinträchtigen könnten. Moody´s hatte nämlich zuvor gemahnt, dass das Credit-Rating der USA in Gefahr sei, wenn die Staatsfinanzen nicht stabilisiert werden würden.

Weitere Veröffentlichungen dieser Art könnten natürlich dazu führen, dass Anleger die Vormachtstellung der USA auf den internationalen Kapitalmärkten in Zweifel ziehen. Kursverluste von US-Staatsanleihen sowie ein schwächerer US Dollar könnten die Folge sein. Dabei steckt China als einer der Hauptgläubiger der USA natürlich in einem Dilemma. Es wird sich also nur um einen längerfristigen Prozess handeln können, in dem China die US-Währungsreserven sukzessive zu Gunsten anderer Währungen abbaut.

Ein Land, welches gerade in diesen Tagen Japan als zweitgrößte Wirtschaftsnation abgelöst hat, ist gut beraten, über eine Rating-Agentur zu verfügen, die von den USA unabhängig ist. Vielleicht wird dies auch über kurz oder lang weltweit von Vorteil sein, zumal ich ja auch Europa um den Aufbau einer supranationalen Rating-Agentur bemüht. Die mit der Subprime-Krise allgemein bekannt gewordenen Verbriefungspraktiken der Banken hätten bei mehr internationaler Konkurrenz von Rating-Agenturen möglicherweise im Vorfeld schon besser kontrolliert werden können. Für eine funktionierende und global wettbewerbsfähige Finanzindustrie kann es auf Dauer nicht gut sein, dass der weltweit größte Schuldner praktisch die Rating-Industrie kontrolliert.

Übrigens hat Dagong die Kreditwürdigkeit von Staaten bei Verschuldung in eigener Währung nur in sieben Fällen mit "AAA" bewertet, während es bei Moody´s exakt doppelt so viele Top-Ratings gibt (S&P´s und Fitch vergeben aktuell jeweils 13-mal ein "AAA"). Die von Dagong am besten bewerteten Schuldner sind Australien, Dänemark, Luxemburg, Neu-Seeland, Norwegen, Schweiz und Singapur. Deutschland befindet sich mit einem "AA+" gleichauf mit Kanada, den Niederlanden und ... China.

Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass der Stresstest, dem sich letzten Monat 91 europäische Banken unterzogen haben, neben dem Szenario eines fiktiven Konjunktureinbruchs auch die möglichen Auswirkungen durch einen massiven Kurseinbruch von Staatsanleihen untersuchte. Sollten Anleger hier nicht vielleicht hellhörig werden?
 

ausführliche Informationen über unsere Dienstleistungen
 (einfach anklicken)



 Fonds-Check: Der Vario-Mix-Fonds
 

Auf der Suche nach neuen und guten Fondsideen sind wir im breiten Segment der vermögensverwaltenden Fonds im weitesten Sinne ständig unterwegs. Durch intensive Vernetzung mit verschiedensten Marktteilnehmern - von der KAG bis zum Fondsinitiator - werden uns häufig Fonds bereits vor der Vertriebszulassung vorgestellt. Häufig sind jedoch die Konzepte so allgemeinverbindlich formuliert, dass wir uns keinerlei Prognose hinsichtlich der zu erwartenden Entwicklung eine Fonds zutrauen, wenn der Manager nicht über einen uns bekannten Track Record verfügt. Hier gilt es dann, abzuwarten - ggfs. auch über einen kompletten Marktzyklus hinweg, um Anhaltspunkte dafür zu erhalten, ob gute Ergebnisse nicht ggfs. nur Zufallsergebnisse sind, was natürlich auch nach einem längeren Zeitraum guter Ergebnisentwicklung noch der Fall sein könnte.

Beim durchaus auch bei uns üblichen Scannen verschiedener Peergroups stießen wir vor einiger Zeit auf einen Fonds bei einer Gesellschaft, die in punkto Absolute Return bislang - zumindest bei freien Finanzdienstleistern - überhaupt kein Profil hat. Überrascht stellten wir fest, dass es zu diesem immerhin mehr als 100 Millionen Euro schweren Fonds auch kaum Pressenotizen o.ä. gibt. Aufgefallen ist uns zunächst das Chance/Risiko-Profil des inzwischen gut vier Jahre alten Fonds. Seine Ertragsziele sind im Minimum mit positivem Ergebnis in jedem beliebigen Drei-Jahres-Zeitraum und gleichzeitig langfristig mit 2,5% p.a. über Euribor definiert. Viel Verständnis hat man für Fonds, die ihre solchermaßen definierten Ziele über die Finanzkrise und auch über die aktuell alles andere als leichte Marktverfassung hinweg verfehlten. Umso mehr freut man sich über jeden Fonds, der angesichts einer solchen Zielsetzung über die letzten gut vier Jahre hinweg mit durchschnittlich knapp 4% Jahresertrag glänzt und dabei insbesondere die Zeit nach der Lehman-Pleite ohne sichtbare Blessuren überstanden hat.

Gemessen an den Ergebnissen eines bei Finanzdienstleistern - zu Recht - sehr beliebten Fonds wie dem "Sauren Global Defensiv" (der inhaltlich keineswegs mit dem hier in Rede stehenden Fonds vergleichbar ist) ergibt sich tatsächlich ein deutlicher Vorteil beim Beurteilungs-Mix aus Chance und Risiko.

Der "Lehman-Einbruch"  beim Sauren-Fonds - der sch zugegebenermaßen seinerzeit auch in einer Umbruchphase befand - ist beim Vario-Mix-Fonds nicht zu sehen. Bei deutlich geringerer Schwankung (über vier Jahre nur eine gut halb so hohe Volatilität wie die des Sauren-Fonds) wurde sogar ein leicht überlegenes Ergebnis erzielt (Grafik zum Vergrößern anklicken)

Dabei ist das Rezept des Fonds - zumindest auf den ersten Blick - mehr als simpel: Es wird weltweit direkt oder indirekt über Fonds in Vermögenswerte aus verschiedenen niedrig korrelierenden Assetklassen, darunter vor allem Renten und Aktien (jeweils - allerdings nur theoretisch - bis zu 100% möglich) investiert. Dabei sollen Anlagechancen in verschiedenen Bereichen und Märkten genutzt werden, um einen hohen Grad der Diversifikation zu erreichen. Es können zudem Schwerpunkte in bestimmten Branchen, Regionen oder Assetklassen gebildet werden. Ziel ist dabei stets, dass die Chancen der Anlage größer als deren Risiken sind. Dazu wird die Höhe der jeweiligen Assetklassen-Allokation strikt nach dem Risiko bestimmt, was in der Regel natürlich heißt, dass für das gleiche Risiko viel mehr Anleihen als Aktien ins Portfolio aufgenommen werden können. Aktuell setzt sich die Allokation wie folgt zusammen: 54,9 % Anleihen, 21,3 % Geldmarkttitel, 4,6 % Aktien und 19,2 % Liquidität.

Die durchschnittliche Restlaufzeit der im Fonds enthaltenen Anleihen beträgt lediglich 1,2 Jahre (also schon fast an der Grenze zum Geldmarkt). Interessant ist, dass der Fonds völlig ohne Derivate arbeitet und trotzdem den Lehman-Crash praktisch ohne Blessuren weggesteckt hat. „Der Fonds ist darauf ausgerichtet, unter strikter Risikokontrolle vom Aufwärtspotenzial der Märkte zu profitieren – auch in turbulenten Zeiten wie den vergangenen zwei Jahren“, so der Geschäftsführer der KAG, bei der dieser Fonds aufgelegt ist. Risikomanagement sei daher ein fester Bestandteil des Investmentprozesses. Zudem profitiert das Fondsmanagement vom hauseigenen Research, welches auch die Taktische Allokation für die ebenfalls verwalteten Versicherungsportfolios vornimmt, und von zahlreichen Sektorexperten, die sich auf die Branchen- und Einzeltitelselektion spezialisiert haben. Diese Kombination ist offensichtlich ein wichtiger Erfolgsbaustein für einen solchen Absolute-Return-Fonds.

Fazit: Viel Spannendes gibt es nicht über das Fondskonzept zu berichten. Hier wird mit ganz biederer Handwerksarbeit ein Ergebnis erzielt, für welches viele andere Gesellschaften oft mit einem Geflecht von Derivatestrategien aufwarten. Gerade für ängstlichere Kunden, die sich bei komplex anmutenden Fondskonstrukten gerne verweigern, ist en solcher Fonds ein guter Basis-Baustein für ein solide aufgestelltes Depot. 

 

 Das immer wieder verwendbare Zitat

Manche Männer bemühen ich lebenslang, das Wesen einer Frau zu verstehen.
Andere befassen sich mit weniger schwierigen Dingen
- zum Beispiel mit der Relativitätstheorie.

(Albert Einstein, deutscher Physiker, 14.03.1879 - 18.04.1955)
 


Wir wünschen Ihnen auf jeden Fall viel Erfolg bei Ihren Dispositionen und verbleiben vorerst
mit freundlichen Grüßen
AECON Fondsmarketing GmbH
Ihr Investment-Provider

Impressum